Regeneration
28. Mai 2025

Selbst-Mitgefühl statt Selbstoptimierung


„Ich müsste mehr schaffen!“


„Ich sollte disziplinierter sein!“


„Andere kriegen es doch auch hin!“


Kennst du diese Gedanken? Ich kenne sie zu gut. Gerade jetzt – während ich diese Zeilen schreibe und der Himmel draußen grau ist – fühle ich mich erschöpft, frustriert, überfordert mit dem Alltag und dem Anspruch, irgendwie besser sein zu müssen: als Mutter, als Partnerin, im Job, im Leben und auch was meine Fitness angeht. Und genau deshalb ist es höchste Zeit, über Selbst-Mitgefühl zu schreiben.


Was ist Selbst-Mitgefühl eigentlich?

Selbst-Mitgefühl bedeutet nicht, alles schönzureden oder sich ständig etwas zu gönnen. Es heißt auch nicht, das Training ausfallen zu lassen, weil man gerade keine Lust hat. Vielmehr ist es eine Form der achtsamen Selbstfreundlichkeit: sich in Momenten der Schwäche oder des Versagens nicht zu verurteilen – sondern sich selbst mit der gleichen Wärme zu begegnen, mit der man einer guten Freundin begegnen würde.

Die Psychologin Dr. Kristin Neff, eine der führenden Forscherinnen auf diesem Gebiet, beschreibt Selbst-Mitgefühl als Dreiklang:

1 Selbstfreundlichkeit statt Selbstverurteilung

2 Gemeinsames Menschsein statt Isolation

3 Achtsames Beobachten statt Überidentifikation mit Gefühlen

Mehr dazu findest du auch in ihren Studien: self-compassion.org

 

Achtsamkeit heißt: ankommen, nicht abhaken

In der Fitnesswelt begegnen uns oft Slogans wie Push dich durch, no excuses, du bist dein einziges Limit. Diese Mantras können motivieren – aber auch überfordern. Denn wahre Achtsamkeit bedeutet eben nicht, ständig nach der nächsten Optimierung zu suchen. Sondern sich selbst dort abzuholen, wo man gerade steht. Auch wenn dieser Ort müde, frustriert oder völlig ausgelaugt ist.
Achtsamkeit ist die Einladung, jetzt mit dir selbst in Kontakt zu treten – nicht erst, wenn du „wieder funktionierst“.

Pausen sind kein Rückschritt

Pausen, Regeneration und bewusste Erholung sind keine Schwäche – sie sind Teil eines gesunden, nachhaltigen Fitnessalltags. Wer seinen Körper liebt, gibt ihm nicht nur Trainingsreize, sondern auch Raum zur Heilung. Und wer sich selbst liebt, gönnt sich Pausen nicht als Belohnung, sondern als Ausdruck von Selbstachtung. Studien zeigen: Menschen mit hohem Selbst-Mitgefühl haben langfristig ein stabileres Selbstwertgefühl, gesündere Beziehungen und sogar mehr Motivation. (Neff & Germer, 2017)

Warum du dich nicht ständig verbessern musst

Weil du kein Projekt bist mit täglich neuen „To do’s“ zur Selbstoptimierung. Wir sind alle Menschen mit Rhythmen, mit innerem Wetter, mit Höhen und Tiefen. Und genau in dieser Akzeptanz – in dieser liebevollen Selbstannahme – liegt die Kraft. Wer aufhört, sich ständig „von sich selbst weg“ zu verbessern, fängt an, sich in sich selbst zu verwurzeln.

Was das mit Fitness zu tun hat?

Alles. Denn Fitness besteht nicht nur aus Muskelaufbau und Ausdauer. Fitness ist Körperbewusstsein, innere Verbindung, Achtsamkeit im Tun. Und auch: Spüren, wann du loslassen darfst.
Vielleicht beginnt dein stärkster Fitnessmoment nicht mit einem neuen Plan – sondern mit einem tiefen Atemzug und dem ehrlichen Satz: „Ich bin okay, so wie ich bin.“

 

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Deine Esther